Korean Demilitarized Zone (DMZ) – Die Demilitarisierte Zone

northkorea southkorea marilynmonroe – Dem geneigten, älteren Leser kommt diese Zeile bekannt vor. Sie stammt aus Billy Joels Song We Didn’t Start The Fire.
Das Feuer habe auch ich nicht eröffnet. Zumindest nicht an dem Tag, an dem ich in beiden koreanischen Staaten gewesen bin: Ich habe die Demilitarisierte Zone (DMZ) besucht.

Koreas Trennung: Tour zur Grenze/ DMZ

Dort, innerhalb der Joint Security Area (JSA), stehen die weltberühmten blauen Baracken, in denen Nord- und Südkoreaner miteinander sprechen können. In der Theorie.

Seit geraumer Zeit wurde in dieser Gegend kein Nordkoreaner mehr gesehen. Sie telefonieren auch nicht miteinander. Keiner weiß so recht, was der jeweils andere so treibt.

dmz jsa panmunjeom south north korea

Buchung

Es gibt einige Tourveranstalter, die diese Touren anbieten dürfen. Das Prozedere empfand ich als umständlich: Man muss sämtliche seiner (Reisepass-) Daten eingeben und weiß dann nicht so recht, was Sache ist. Kurzfristig buchen geht eh nicht. Ich hatte dann netten Mail- und Telefonkontakt mit Panmunjom Travel Center (PTC). Dort habe ich für 77.000 Won (~60€) eine Halbtagestour gebucht (es gibt viele längere, teurere).

Ablauf

Ich empfand diese Tour bereits als etwas zu lang. Man fährt um 09h30 in Seoul mit dem Bus los und wird von der (gut) Englisch sprechenden Leiterin zugetextet. Dann wird man zu einigen Orten gefahren, an denen die Südkoreaner darstellen, wie grausam der Koreakrieg gewesen, wie schlimm die Teilung und unnahbar und brutal das nordkoreanische Regime ist.

Diese Orte sind gewiss nicht uninteressant für viele – für mich, der sich mit Politik/ Geschichte ganz gut auskennt, jedoch nicht von vorrangigem Interesse. Ich wollte lediglich zu diesen blauen Baracken.

Da ich aber nun mal ohne diese Tour nicht dorthin kam, habe ich mir von einem Aussichtspunkt aus Nordkorea angeguckt (Schaut nur, wie die Nordkoreaner ohne Traktoren den Acker bestellen), eine zerstörte Lokomotive bestaunt (Aufenthalt knapp 1 Stunde) und für mehr als 1 Stunde in irgendeinem Lokal zu Mittag gegessen (im Preis enthalten).

Blaue Baracken

Danach ging es dann mit einer weiteren Gruppe endlich in die JSA. Dort wurden wir von einem US-Soldaten begleitet. Es gab nochmals einen kurzen Film, wir wurden darauf aufmerksam gemacht, nachher bloß keine Mätzchen zu machen und haben unterschrieben, sämtliche Rechte abzugeben. Nun ja, so sind die Spielregeln. Schließlich sind die beiden Staaten formell noch im Krieg.

Um und in den blauen Baracken stehen amerikanische und südkoreanische Soldaten. Diese sehen teils etwas martialisch aus, sind aber höflich und machen auch mal einen Flachs mit (zumindest die Amerikaner). Nur wenn man der Tür Richtung Norden zu nahe kommt, wird man – höflich – darauf hingewiesen, da bitte nicht hinzugehen. Kein Problem. Mir reichte ja schon, innerhalb der Baracke Richtung Nordkorea rüberzumachen.

dmz jsa panmunjeom south north korea

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Blick aus der Baracke nach Nordkorea: Rush Hour
Rückfahrt/ Fazit

Nach dem obligatorischen Aufenthalt im Souvenirshop ging es dann wieder zurück nach Seoul. Am Nachmittag waren wieder dann wieder in der unbeschwert wirkenden Hauptstadt Südkoreas.

Eine Tour in die DMZ/JSA kann ich jedem empfehlen! Die koreanische Trennung hat diverse Analogien zu der ehemaligen deutschen Trennung. In Korea wird diese jedoch dogmatischer betrieben. Das sollte man sich unbedingt angucken!

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Ein Gedanke zu „Korean Demilitarized Zone (DMZ) – Die Demilitarisierte Zone“

  1. Ich muss zugeben, dass ich auf den Link zu diesem Beitrag nur geklickt habe, weil ich den Blognamen so lustig finde. Bumsbude. Dein Artikel ist sehr gut geschrieben. Mit solchen geführten Touren kann man mir normalerweise auch keinen Gefallen tun, aber manchmal ist es der einfachste und einzige Weg solche Orte zu sehen. Süd- und Nordkorea interessieren mich auch. Die Südkoreaner in meiner Sprachschule haben viel über Korea erzählt, zB auch lustige Sachen, wie Lieferservice von Mc Donalds in Parks. Ein Freund von uns hat sich die blauen Baracken auch schon angeschaut. Es gibt sogar Tourismus nach Nordkorea, darüber habe ich auch schon interessante Berichte gelesen. Parallen zur deutsch-deutschen Geschichte gibts ganz klar, vielleicht macht es die beiden Länder daher für mich auch so spannend.
    LG Myriam

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