Das Hyatt Regency Chantilly haben wir für ein Wochenende gebucht.
Es hat uns ratlos zurückgelassen.
Hyatt Regency Chantilly: Ein Rohdiamant!
Das war einer der merkwürdigsten Aufenthalte der letzten Zeit…
Das Hyatt Regency Chantilly kommt ungemein hübsch daher:
Die alten Gemäuer datieren bis in das 18. Jahrhundert zurück, die neueren Häuser sind tadellos in das Ensemble eingefügt. Alles schaut gut aus.
Auf den ersten Blick.
Wir haben das Hotel mit einer Privé-Rate gebucht. Zusätzlich haben wir den Explorist-Club-Voucher eingelöst. Wir erwarten ein entspanntes Wochenende.
Weitere Informationen zum Hyatt Regency…
Check-In
Der Check-In ist erste Sahne. Unsere Privé-Agentin hat vorab geklärt, dass unsere Buchung des Deluxe rooms ein Upgrade in eine Suite erhält. Außerdem erklärt die freundliche Mitarbeiterin, dass wir dank Privé das reguläre Frühstück im Restaurant einnehmen können. Für die übrigen Zeiten können wir uns im Regency Club erfrischen – dachten wir zumindest in diesem Augenblick.
(Junior) Suite #110
Die Mitarbeiterin nimmt sich die Zeit, uns in die Suite zu begleiten. Die Suite besteht aus einem großen Wohn-/Schlafbereich und einem großen Badezimmer. Die Minibar ist leer und kann mit eigenen Getränken bestückt werden. Das Bad hat sowohl eine Dusche als auch eine Badewanne.
Auf dem Couchtisch warten auch schon unsere Privé-Begrüßungsgeschenke: Mirabellen-Marmelade und Champagner!
Regency Club
Das Drama beginnt.
Nachdem wir uns in der Suite ausgebreitet haben, wollen wir uns in der Club Lounge stärken. Wir sind sehr hoffnungsvoll, ob diese mit starken französischen Weinen und gegebenenfalls Crémant oder Champagner aufwartet. Dieses Wochenende wollen wir wie Gott in Frankreich leben!
Pustekuchen.
Erst einmal trifft uns fast der Schlag als wir bemerken (müssen), dass die Club Lounge Teil der Lobby ist: Es ist kühl, unruhig und die Wine hour besteht aus drei verschiedenen Weinen, die aus einem Automaten den Weg in unsere Gläser finden. Dazu gibt es ein paar Schnittchen.
Einen Mitarbeiter für die Lounge suchen wir vergeblich. Niemand kontrolliert, ob die Gäste überhaupt Lounge-Zugang besitzen. Zwei Weine sind nach kurzer Zeit leer, werden aber auch nicht aufgefüllt – von wem auch?
Wir sind enttäuscht. Und hungrig.
Das Frühstück im Regency Club besteht übrigens aus Croissant und Schoko-Croissant. Das darf reichen. Da weiß ich gar nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.
Kurzum: Die Club Lounge des Hyatt Regency Chantilly ist eine große Katastrophe. Interessanterweise war der Club vorher neben der Lobby in der Bar Le Condé untergebracht. Vermutlich verspricht sich das Hyatt Regency Chantilly dort mehr Umsatz mit zahlenden Gästen.
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Frühstück
Apropos Frühstück: Am ersten Morgen erscheint uns das Angebot durchaus vernünftig. Kein Highlight, aber auch kein Reinfall.
Da wir tagsüber jedoch sehen, dass immer mehr Gäste anreisen, wundern wir uns, wie das kleine Restaurant Craft den Ansturm am nächsten Morgen meistern will.
Gar nicht.
Es ist eine Katastrophe: Als wir ankommen, sind noch wenige Tische im Restaurant Nord frei. Das liegt nebenan und ist durch einen schmalen Gang verbunden. Das Craft ist bereits rammelvoll. Nach uns kommen weitere Gäste. Diese dürfen stehen und warten. Lange warten. Das Buffet ähnelt einem Krisengebiet. Wir kämpfen uns durch, um die hübschen Schalen (bei denen allesamt der Rand abgeschlagen ist) zu füllen. Crémant oder gar Champagner suchen wir hier auch am Sonntagmorgen vergeblich.
Restaurant Nord
Zu der Privé-Buchung gehört auch ein Gutschein für Essen und Getränke über 75 USD. Wir reservieren vorab das Restaurant Nord und bitten drei Tage vorher um das Menü (per Mail). Wir erhalten zwar ein Menü, aber nicht das aktuelle.
Dafür ist das Drama hier immer noch nicht beendet: Der Champagner (16 Euro das Glas) kommt gänzlich ohne Perlen daher. Der Kellner entschuldigt das Malheur, es müsse wohl der Champagner von gestern gewesen sein. Während die Qualität des Essens ok ist, ist die Quantität es leider nicht. Wir haben Mühe, das Essen zu finden.
Wir sind bedient.
Mittlerweile schätzen wir die Brothappen in der Club Lounge und stillen dort unseren Hunger.
Spa (Sauna/ Pool)
Ich genieße in einer Sauna gerne die angenehme Ruhe. Dies ist einer der Orte, an dem tendenziell sehr wenig geredet wird. Ich mag das. Leider muss jeder Badegast von der Umkleide aus durch den Saunabereich zum Pool. Nachdem im Laufe des Tages sehr viele Menschen angereist sind, bahnen sich diese (mit ihren Kindern) nun den Weg durch die Sauna zum Pool. Und Lärmen.
Ganz toll: Der Ruhebereich der Sauna umfasst genau fünf Liegen. Natürlich sind diese stets belegt.
Housekeeping
Selbst das Housekeeping trägt seinen Teil zu einem denkwürdigen Aufenthalt bei. Am ersten Morgen wird zwar das Bett gemacht, aber Shampoo, Duschgel, Lotion und Badeseife werden einfach nicht aufgefüllt. Wir lassen einen Zettel mit den Dingen an der Rezeption, die wir gerne hätten. Wir erhalten nur die Hälfte.
Dafür klopft das Housekeeping am Abreisetag mehrfach an unserer Tür und fordert uns auf, auszuchecken. Wir weisen stets darauf hin, dass wir Late-Check-Out bis 16 Uhr haben. Das kommt ebenfalls mit der Privé-Buchung und ist garantiert. Abgesehen davon wurde dies auch bei Check-In nochmals bestätigt.
Hyatt Privé
Die Hyatt-Privé-Buchung bringt uns eigentlich nur Vorteile, ich kann sie wärmstens empfehlen!
Wir buchen die reguläre Standard-Rate und erhalten folgende Benefits:
- Reguläres Frühstück im Restaurant
- Upgrade (meist Raum/Raum oder Suite/Suite), aber nachfragen hilft – wie bei uns
- Gutschein für Essen und Getränke (meist 75 0der 100 USD)
- Garantierter Late-Check-Out bis 16 Uhr
- Begrüßungsgeschenk – bei uns u.a. Champagner!
Ich habe schnellen Mail-Kontakt mit Kristen Nix gehabt. Sie hat sich toll um unsere Buchung gekümmert.
Preise & Punkte
Das Hyatt Regency Chantilly kostet für eine Nacht in einem einfachen Zimmer mindestens 170 Euro, die Preise können auch schon mal auf 250 Euro hochschnellen. Die Raten ohne Rückerstattung sind stets etwas günstiger.
Da das Hyatt Regency in Kategorie 3 eingeordnet ist, müssen wir je Nacht 12.000 Punkte aufbringen.
Nachwehen
Dem Hotel ist nicht unbemerkt geblieben, dass ich in einer Facebook-Gruppe den Club kritisiert habe. Daraufhin hat das Hotel mich angeschrieben und mir die restliche Summe des Dinners im Restaurant erlassen.
Als ich danach in einer Mail ausführlich geschildert habe, was alles schief gelaufen ist, hat das Hyatt eine der Nächte ebenfalls von der Rechnung genommen. Im Anschluss hatte ich noch ein gutes Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Hotels.
Fazit Hyatt Regency Chantilly: Ein Rohdiamant!
Das Hyatt Regency Chantilly hat enorme Stärken, die Hardware des Hotels ist grandios! Auch die MitarbeiterInnen machen meist einen guten und freundlichen Eindruck.
Sofern die eklatanten Schwächen abgestellt werden, ist das Hotel für einen (längeren) Wochenend-Aufenthalt eine tolle Wahl!