Der Kachelreport

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Butzi bereist mitunter über Bumsbuden – aber es gibt Örtlichkeiten, die wir so schnell nicht sehen werden. und wollen. Dort wo es wirklich weh tut, gehen nur wenige hin: Der Kachelreport geht genau dort hin.

Der Kachelreport

Ein herrlicher Name für ganz schlimme Orte: Die Gäste-Umkleidekabinen in den unteren Gefilden des deutschen Amateur-Fußballs. Typisch deutsch werden hier diese fiesen, vergammelten Örtlichkeiten akribisch kategorisiert.

Da wir nun schon seit etlichen Jahren die Sportstätten des Kreises abtingeln, wird es nun endlich höchste Eisenbahn, einmal über die Duschkapazitäten, Fußpilzweghol-Chancen und Quadratmeter pro Spieler zu sprechen!

Sehr illustre Amateur-Vereine werden ausführlich und frei von Sarkasmus akkurat rezensiert:

  • Rot-Weiß Kiebitzreihe Die halbhohe Bekachelung mit Siethwender Schleusenkeramik im Farbton Schürfwundeneitergelb kombiniert mit der gesprenkelten Restwand und Decke genügt nicht mal den einfachsten Ästhetik-Ansprüchen der Lühnhüserdeicher Nasszellenverordnung von 1837.
  • SG Mehlbek/ Kleve Pilzkulturen im Kühlschrank der Gästekabine. Diese gibt´s in Kollmar auch, nur werden unsere mit „s“ geschrieben.
  • SV Alemannia Wilster Die kunsthistorische Nische zwischen Joseph Beuys und dem Architekten Mies van der Rohe scheint hier versöhnlich geschlossen
  • SV Heiligenstedtenerkamp Das Fenster beherbergt eine seltene Hydrokultur von Bielenberger Seekaktus und Königsberger Pilz. Auf den ersten Blick kann man es für Schimmel halten, der kunstverständige Duschfreund erkennt aber sofort eine Freskenarbeit von Mark Spitz, dem Älteren.
  • TSV Wacken Funde am nordöstlichen Ortsrand aus frühzeitlicher germanischer Vorzeit lassen jedoch eine ältere Ansiedlung vermuten. Ein Zeichen hierfür scheint auch das vorhandene, noch deutlich erkennbare Hühnengrab bei Vaale sein. Aus Resten dieses Grabes wurde 13 Jahre später die Gästeumkleidekabine errichtet.
  • TuS Krempe Bis in die Fensternischen hinein kachelten die Kremper den weiten Duschvorraum (hört, hört) in Dreiviertelhöhe komplett in zahnbelaggelb, den Rest bis zur Decke ziert ein Putz in Eiergrogbeige, der mit der Zeit mit einem zarten Belag aus Schimmelpilz überzogen wurde. Ach, Schwamm drüber.
Fazit

Es müssen nicht immer hochgestochene Hotels sein, die wir besuchen und bewerten. Es darf auch mal weh tun – nur gut, wenn andere hier ihre Berufung gefunden haben 😉

Dank an 11 Freunde und d(er)en Tag der Amateure.

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